neues:

..

 
 
 
 
 

BEREICHERUNG     FILZ     NETZWERK    THINK TANK    (F)LUXUS    ENZYKLOPÄDIE DES ALLTAGS     VIRUS

 

SEKRET     EIN SPIEGEL     ECHO     MELTING POT     VIEL LÄRM UM NICHTS      LET'S TALK ABOUT MONEY

 

 

 

 

ENZYKLOPÄDIE DES ALLTAGS

 

Das HASENA Institut für (den) fliessenden Kunstverkehr arbeitet seit über 20 Jahren an einer Variante einer „Enzyklopädie des Alltags“. Das Mittel der Wahl ist die Kunst. Im Rahmen von HASENA-Projekten wird darzustellen versucht, wie der Alltag, das tägliche Leben von kulturellen Errungenschaften durchdrungen ist. Und aber auch, wie Kunst das zukünftige Zusammenleben und gemeinsame Handeln von Gesellschaften beeinflussen könnte.

Kunst kommt nicht von „können“, sondern von „kunna“, was zunächst „kundig, Kenntnis, Wissen, Weisheit“ meinte. Das (durch Übung erworbene) Können, die Geschicklichkeit, Fertigkeit, kurz: das Beherrschen eines Metiers ist allerdings Voraussetzung bzw. Antrieb dafür, dass der Mensch irgendwann auf die Idee kommt, auch noch andere als die ihm bislang bekannten Dimensionen ausloten zu wollen.
Sinngemäss bzw. weniger absolut formuliert wäre ein „Künstler“ also ein „wissen wollender Mensch“, einer, der sich mit allen Lebensbereichen, mit den Dingen zwischen Himmel und Erde beschäftigt. Folglich wäre tatsächlich jeder Mensch ein Künstler, wie schon Joseph Beuys sagte – denn ist es nicht ein Urtrieb des Menschen, wissen, mehr wissen zu wollen über das eine Leben, das er hat?

Apropos Beuys: Beuys soll von sich gesagt haben: „Ich bin kein Mensch, ich bin ein Hase“. Dass der HASE – der in vormythischen Zeiten und in der Antike überall vorkam, in manchen alten Kulturen z.B. als Symbol für Langlebigkeit bzw. „die ewige Wiederkehr“ galt, als „Seelentier“, das die ins Paradies aufgenommene Seele versinnbildlichte, eine Rolle spielte – im Wort HASENA drinsteckt, ist vielleicht nur ein hübscher Zufall.

Wenn nicht Seele, so doch Motor der HASENA: Anstifter, Vorschlagender des zur Betrachtung stehenden „Dings“, Jäger und Sammler, quasi Herausgeber der HASENA-„Enzyklopädie des Alltags“ ist Peter Trachsel. In „Kapiteln“ – d.h. in HASENA-Projekten wie z.B. „présence absolue“, „EinGriff in die Intimsphäre“, „zwischen (zwei)“, „Die Gleichzeitigkeit des Gleichen“, „Weg – Orientierung“, „ecHolos“, „DasNichtgemachte“, „Kunstkiste – Seelenglotz“, „tausendinge“, „Zur falschen Zeit am falschen Ort“ etc. und in VELENO genannten Text-/Bilderbüchern, von denen man nie so genau weiss, sind sie nun wirklich Gift oder eher Antidot oder einfach ein Vehikel wie das VELO, in dem anagrammatisch LOVE steckt – werden die An-, Ein- und Aussichten verschiedenster anderer BetrachterInnen gesammelt und der Öffentlichkeit zur Diskussion gestellt.

Wissend, dass nie alle Lücken geschlossen, alle Untiefen überwunden werden können, weil das Scheitern letztlich allem Leben innewohnt, versteht sich die HASENA nicht als Verbreiterin der einzigen Wahrheit. Aber als Anregerin, die Dinge zu betrachten und selber zu denken. Vielleicht über das scheinbar Mögliche hinaus.

 

Im Aufklärer Denis Diderot (1713 bis 1784), scheint mir, hat HASENA einen Seelenverwandten, der allerdings für seinen Versuch einer „Revolution in den Köpfen“, bei der Zusammenstellung und Publikation der vielbändigen „Encyclopédie, ou Dictionnaire Raisonné des Sciences, des Arts et des Métiers, Recueilli des Meilleurs Auteurs“ (1746 bis 1776), wortwörtlich Zunge und Kopf (Folter und Todesstrafe) riskiert hatte:
Das Werk ist ernst, und es ist heiter. Es ist voller Kenntnisse, Scherze, Bosheiten, Wahrheit.
Ich amüsiere mich selbst dabei.


 
impressum Anmeldung