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EIN SPIEGEL

 

„Im Spiegel sehen, wie es wirklich ist,
obwohl er alles seitenverkehrt zeigt, was genauso bedacht sein will, wie das Wissen,
dass das Wahrgenommene immer eine vom Bewusstsein zurückgeworfene Spiegelung ist,
dass es ohne diesen Spiegel kein Wahrgenommenes gibt,
auch wenn es, ein Berg beispielsweise, vom Warhnehmenden unabhängig wäre.
Dass alles, was jemals erlebt und erfahren wurde,
eine Reflexion ist, eine Spur der Wirklichkeit,
nicht die Wirklichkeit selbst,
die sich hinter den jeweiligen Eigenschaften des Spiegels verbirgt,
durch dessen Filter sie uns übermittelt wurde.
Dass Wahrheit nur als Vorstellung und frommer Wunsch in unseren Köpfen existiert,
die eben jene Realität fortlaufend manipulieren und erschaffen,
von der sie behaupten, sie sei eine feste Grösse.
Dass ausser einigen messtechnischen Übereinkünften das Universum im Fluss,
das darüber Bekannte fragwürdig,
das Mitteilbare marginal ist.
Obwohl das einzig Objektive, der Spiegel, eine höchst persönliche Fälschung ist,
gibt es die Bemühung, seine Oberfläche poliert zu halten. Es gibt das zeitweilige Zurückschrecken vor dem Hineinschauen,
als hätte die Unbestechlichkeit des flachen Glases etwas gegen unsere Illusionen in der Hand,
als wäre einer nichtexistierenden Wahrheit die Macht gegeben,
uns von der anderen Seite des Spiegels her ins Fleisch zu schneiden,
die Knochen untersuchend aufzubrechen.“*

 

*)Thomas G. Brunner, 1998, für das nicht realisierte HASENA-Bauprojekt „Nichtort“


 
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